Wie bereite ich mich auf eine wichtige Rede vor?

Eine erfolgreiche Rede erfordert gründliche Vorbereitung. Mit gezieltem Redetraining kannst du jede Bühne selbstbewusst erobern.
Jürgen Eisserer auf der Bühne als Keynote Speaker und Rhetoriktrainer

Das perfekte Redetraining: 1 Stunde Vorbereitung für 1 Minute Redezeit, wenn du Profi Keynote SpeakerIn werden willst.

Natürlich gehts auch schneller – keine Frage. Aber diese „Hausnummer“ oben soll dir gleich mal klar machen, dass als eher unerfahrene RednerIn keine Rede ohne Vorbereitung gelingt. UNd wenn du in die Champions League der (ehrlichen und authentischen) RednerInnen willst, ist diese Zeitangabe eher Minimum.

Denn Vorbereitung ist alles – und je besser du vorbereitet bist, desto souveräner wirst du dich fühlen. Jaja, wieder so ne Phrase? Aber: Es gibt keine Abkürzungen auf dem Weg zu einer überzeugenden Rede, und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Die Stunde Vorbereitung für jede Minute Redezeit ist der Schlüssel zum Erfolg für Profis. Wenn es die Vereinsrede als Obmann, die Schulabschlussrede oder die Einleitung eines wichtigen Meetings für deine Mitarbeitenden ist, dann kann es auch weniger sein. Eine Zahl kann ich dir nicht geben – denn das kommt auf dich, Thema und Zielgruppe an.

Aber nun mal von vorne:

In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du dich optimal auf deine Rede vorbereitest und dabei keine Details auslässt. Ich werde dabei auf meine eigene Erfahrung als Redner zurückgreifen und dir zeigen, wie du deine Rede in allen Bereichen perfektionieren kannst.

Die Formel für Reden: 90% Vorbereitung 10% Umsetzung

Warum du nicht einfach improvisieren solltest

Es gibt diese „natürlichen Redner“, die es scheinbar aus dem Stegreif schaffen, die Zuhörer zu fesseln. Aber glaub mir, das sind seltene Ausnahmen. Die Wahrheit ist: Ein Großteil erfolgreicher Reden ist das Resultat harter Arbeit und Vorbereitung.

Ich habe in meiner eigenen Laufbahn als Redner mit mehr als 1.000 Auftritten immer wieder festgestellt: Wer sich auf der Bühne ohne konkreten Plan einfach treiben lässt, wird irgendwann auf die Nase fallen. Es braucht eine klare Struktur und die Sicherheit, den Inhalt nicht nur zu kennen, sondern auch in einer Art und Weise zu präsentieren, die das Publikum überzeugt.

Schritt 1: Dein „Warum“ – Warum du überhaupt sprichst

Gleich vorweg – nein, das ist NICHT: Finde dein Warum. Auch wenn es das vermuten lässt. Aber es kratzt sehr wohl ein wenig dran. Denn bevor du dich an die eigentliche Rede machst, musst du eines wissen: Warum sprichst du überhaupt? Was möchtest du mit deiner Rede erreichen? Und vor allem: Was sollen die Zuhörer mitnehmen? Oder welche Berechtigung hast du, hier vor diesem Publikum zu sprechen?

Für mich ist die letzte Frage eine existenzielle für „authentische und glaubwürdige“ Rhetorik!

Ich stelle immer wieder fest, dass Redner, die diese Frage zu Beginn nicht beantworten, oftmals in der Masse der Informationen untergehen. Wenn du deine Hauptbotschaft und dein Ziel klar vor Augen hast, wird sich der Rest der Rede nahezu von selbst ergeben.

Frage dich:

  • Was ist das Ziel meiner Rede? Willst du informieren, motivieren oder unterhalten?
  • Wer ist dein Publikum? Welche Bedürfnisse und Erwartungen haben sie an dich?
  • Was soll das Publikum nach der Rede tun oder denken?

Das „Warum“ hinter deiner Rede bestimmt die gesamte Ausrichtung deiner Präsentation. Wenn du dir darüber im Klaren bist, wirst du die richtigen Worte finden, um deine Botschaft auf den Punkt zu bringen.

Schritt 2: Baue deine Rede auf eine klare Struktur auf

Struktur ist alles – vor allem, wenn du möchtest, dass dein Publikum deinen Gedanken gut folgen kann. In all den Jahren, in denen ich Reden gehalten habe, hat sich eines immer wieder bewährt: Eine klare Struktur macht eine Rede greifbar und überzeugend.

Ich empfehle dir, deine Rede in drei Hauptteile zu unterteilen:

  • Einleitung: Deine Eröffnung sollte das Publikum sofort fesseln. Du hast nur wenige Sekunden, um das Interesse der Zuhörer zu wecken. Starte mit einer Frage, einer Anekdote oder einer überraschenden Statistik – etwas, das die Aufmerksamkeit sofort auf dich zieht. Du willst schließlich keine Zuhörer, die sich gleich zu Beginn langweilen! Beispiel: „Stell dir vor, du stehst vor 500 Menschen und musst ihnen die Lösung für ein riesiges Problem präsentieren. Wie fühlst du dich dabei?“
  • Hauptteil: Der Hauptteil deiner Rede sollte nicht mehr als 3 bis 5 klare Punkte umfassen. Überlade das Publikum nicht mit Informationen – stattdessen solltest du dich auf die wesentlichen Aspekte konzentrieren. Jeder Punkt muss logisch aufgebaut sein und die Hauptbotschaft deiner Rede unterstützen. Beispiel: „In meiner Karriere habe ich oft vor großen Publikum gesprochen. Doch bei jedem Auftritt gab es etwas, das mir enorm geholfen hat…“
  • Schluss: Dein Abschluss sollte eine klare Handlungsaufforderung oder eine starke Schlussfolgerung beinhalten. Hier möchtest du deine Hauptbotschaft noch einmal aufgreifen und den Zuhörern etwas mit auf den Weg geben, das sie nicht so schnell vergessen. Beispiel: „Die nächste Herausforderung kommt bestimmt – und sie wird eine Chance sein, zu wachsen. Denk immer daran: Wenn du an deine Fähigkeiten glaubst, wirst du jede Hürde überwinden.“

Schritt 3: Übung – Der Schlüssel zur Sicherheit

Ich kann dir nur empfehlen, deine Rede immer wieder zu üben. Das klingt offensichtlich, aber viele Redner unterschätzen, wie wichtig es ist, nicht nur den Text zu lernen, sondern sich auch mit der Rede selbst vertraut zu machen.

Du solltest deine Rede immer wieder laut vor dem Spiegel, vor Freunden oder Kollegen üben. Je öfter du übst, desto selbstsicherer wirst du auf der Bühne auftreten. Während du übst, achte darauf, dass deine Körpersprache und deine Stimme mit deinem Inhalt übereinstimmen. Deine Körpersprache spricht eine eigene Sprache, und du willst nicht, dass sie in Konflikt mit dem steht, was du sagst.

Tipp: Atme tief und ruhig, damit du die Kontrolle über deine Stimme behältst. Wer nervös wird, spricht schnell und unklar – das möchtest du vermeiden. Übung hilft, diese Nervosität zu überwinden.

„Ob vor 10 oder 10.000 Zuschauern, deine Energie ist es, die das Publikum fasziniert, nicht (nur) dein Inhalt!“

Sportmoderator und Speaker Jürgen Eisserer

Schritt 4: Die äußeren Faktoren – Technische Vorbereitung nicht vergessen

Auch wenn du inhaltlich und emotional gut vorbereitet bist, darfst du die äußeren Faktoren nicht außer Acht lassen. Technik, Raum und Umfeld spielen eine entscheidende Rolle.

  • Test der Technik: Teste Mikrofon, Beamer und andere Technik, bevor du die Bühne betrittst. Das letzte, was du wollen kannst, ist ein technisches Problem, das dich aus der Fassung bringt.
  • Raumakustik: Achte darauf, wie sich deine Stimme im Raum anhört. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich überschreitest, versuche, deine Stimme sanfter und gezielter einzusetzen.
  • Dein Outfit: Kleide dich so, dass du dich wohlfühlst, aber auch professionell wirkst. Kleidung, die zu eng oder zu locker sitzt, kann dich ablenken und deine Sicherheit beeinträchtigen.

Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zur perfekten Rede

Mit der richtigen Vorbereitung und einem gezielten Auftrittstraining wirst du jedes Publikum im Sturm erobern. Denn es geht nicht nur um den Inhalt deiner Rede, sondern auch darum, wie du ihn präsentierst. Denke immer daran: Eine Stunde Vorbereitung für jede Minute Redezeit – dieser Ansatz hat mir persönlich immer wieder geholfen, souverän und überzeugend aufzutreten.

Wenn du noch mehr über Rhetorik und Präsentation lernen möchtest, dann besuche meine Website oder schaue auf meinem YouTube-Kanal vorbei. Ich bin mir sicher, dass du mit der richtigen Vorbereitung jede Bühne erobern kannst!

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